Drogenpolitik
Ein besonderer Informationsfilm: Um die Wirkung der Droge zu veranschaulichen, nehmen drei...
In den 1970er Jahren breitet sich der Heroinkonsum auch in der Schweiz aus. Wie soll man mit den...
Aufgrund der starken Polizeipräsenz zur Eindämmung der offenen Drogenszene weichen Süchtige öfters...
Schon in den ersten Wochen des Schweizer Jubeljahrs 1991 sterben in Zürich sechs Drogensüchtige,...
Nach der Räumung des Drogenumschlagplatzes auf der Kleinen Schanze durch die Berner...
Erste Schritte in der Heroinabgabe
1992 erlaubt der Bundesrat erste – bis 1994 beschränkte – Versuche der kontrollierten Heroinabgabe...
A la fin des années 80, les scènes ouvertes de drogue font leur apparition dans certaines villes...
Der ehemalige Drogenexperte Marco Schnyder verfällt als 43-jähriger dem Heroin. Nach erfolgreichem...
Für viele Zürcher Schülerinnen und Schüler führt der Weg zum Schulhaus Kornhausbrücke direkt am...
Aufgrund der repressiven Drogenpolitik in Süddeutschland und im Elsass reisen ausländische...
Die grossen grünen Wiesen im Tessin
Der «Marihuana-Boom» bringt die Tessiner Landwirtschaft in eine heikle Situation. Immer...
Die Verbreitung des Hanfs im Tessin führt zu einer sehr speziellen Form von Tourismus: ...
Kontext
Ende der 1980er-Jahre sind die Zustände in der Drogenszene in vielen Schweizer Städten unhaltbar. Heroin ist allgegenwärtig, Drogenkonsum und -handel spielen sich in aller Öffentlichkeit ab. In Zürich erlangt der «Platzspitz» (1989-1991) am Ufer der Limmat als Drogenumschlagplatz unter freiem Himmel über die Schweiz hinaus traurige Berühmtheit. Nach dessen Räumung verlagert sich die offene Drogenszene auf das Areal des ehemaligen Bahnhofs Letten im zentral gelegenen Kreis 5 (1991-1992), ohne dass sich die Zustände verbessern.
Um den Drogenhandel zu bekämpfen und die Ausbreitung von AIDS unter den Süchtigen einzudämmen sind neue Lösungen gefragt. 1986 wird in Bern das erste «Fixerstübli» als Anlaufstelle mit medizinischer Beratung für Drogenabhängige eröffnet: die Abgabe von sauberen Spritzen und die Frage, ob der Staat den Konsum illegal erworbener Drogen in betreuten Räumen tolerieren darf, führen umgehend zu einem harsch geführten Meinungsstreit.
1992 beginnt der Bund eine neue Drogenpolitik umzusetzen, die auf dem Vier-Säulen-Prinzip beruht (Prävention, Repression, Überlegenshilfe, Therapie). Die offenen Szenen werden nicht mehr toleriert. Erste Programme der staatlichen Methadonabgabe unter medizinischer Aufsicht werden eingeführt, und zwar für jene Abhängigen, die bereits diverse erfolglose Entziehungskuren hinter sich haben.
Die Ghettos verschwinden, doch mit den Designerdrogen gelangen neue Suchtmittel auf den Markt. Auch der Konsum und die einheimische Produktion von Cannabis nehmen Ende der 1990er Jahre stark zu. Lücken im schweizerischen Betäubungsmittelgesetz ermöglichen die Eröffnung von Hanfläden, die «Duftkissen» verkaufen. Sie etablieren sich vor allem entlang der Landesgrenzen wie beispielsweise im Kanton Tessin. Die je nach Kanton zunächst tolerante Haltung gegenüber den Hanfproduzenten führt zu Spannungen zwischen den Kantonsbehörden und zum Entstehen eines «Drogentourismus» sowohl innerhalb der Schweiz als auch aus dem benachbarten Ausland. Schliesslich wird durch eine Initiative der Tessiner Untersuchungsbehörden (Operation «INDOOR» 2003) dem Geschäft mit dem grünen Gold ein Ende gesetzt; auch andere Kantone verschärfen in der Folge die Bekämpfung illegaler Hanfpflanzungen.
Die staatliche Heroinabgabe führt zu Kritik aus dem Ausland, in erster Linie seitens der Weltgesundheitsorganisation WHO. Doch es gibt auch positive Reaktionen von jenen, die sich von einer liberalen Drogenpolitik nach dem Modell der Niederlande eine Verbesserung für die Süchtigen versprechen. Der ideologische Graben zwischen den Anhängern einer repressiven Drogenpolitik und den Befürwortern der Liberalisierung leichter Drogen scheint aber weiterhin fast unüberwindbar.